Büsum, eine Hafenstadt an der Nordseeküste Schleswig-Holsteins, blickt auf eine lange und bewegte Geschichte zurück. Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes stammt aus dem Jahr 1140, wobei Büsum ursprünglich eine Insel war. Der Name leitet sich vermutlich vom niederdeutschen Wort „bûse“ ab, was „Hütte“ oder „kleines Haus“ bedeutet.

Im Mittelalter war Büsum vor allem vom Fischfang und der Landwirtschaft geprägt. Besonders der Walfang spielte eine zentrale Rolle, bevor er im 17. Jahrhundert allmählich an Bedeutung verlor. Die Nähe zur Nordsee brachte jedoch auch zahlreiche Herausforderungen mit sich, wie verheerende Sturmfluten. Besonders die „Mandränke“ von 1362 und 1634 führten zu großen Landverlusten und zwangen die Einwohner dazu, ihre Siedlung mehrfach zu verlegen.

Im 19. Jahrhundert begann Büsums Entwicklung vom Fischerdorf hin zu einem beliebten Bade- und Kurort. 1837 wurde Büsum offiziell zum Seebad erklärt, und es entstanden erste Badeeinrichtungen. Ab Ende des 19. Jahrhunderts wuchs der Tourismus stetig, unterstützt durch den Bau des Hafens und die Anbindung an das Eisenbahnnetz.

Heute ist Büsum ein moderner Urlaubsort, bekannt für seine Krabbenfischerei und als Tor zum Nationalpark Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer, der seit 2009 UNESCO-Weltnaturerbe ist. Trotz seines Wandels hat Büsum seine maritime Tradition bewahrt und bleibt eng mit der Nordsee verbunden.